Beim Walzplattieren wird zwischen Kalt- und Warmwalzplattieren unterschieden. Wenn die Werkstoffpaarung eine ausreichende Duktilität aufweist, kann kaltgewalzt werden. Zur Steigerung der
Duktilität von festen Werkstoffen oder zur Angleichung der Fließspannung von stark unterschiedlichen Werkstoffen, wird warmgewalzt. Heutzutage lassen sich fast alle technisch relevanten
Werkstoffe in Kombination als plattierter Verbund herstellen. Hier bei können sowohl dünne Bleche als auch ganze Brammen verarbeitet werden. Industriell werden walzplattierte Verbundwerkstoffe
eingesetzt, wenn die Eigenschaften eines Grundwerkstoffes durch Auflagewerkstoffe hinsichtlich der mechanischen, thermischen oder chemischen Beständigkeit verbessert werden können, ohne auf einen
meist teureren Grundwerkstoff umzusteigen.
Beispiele hierzu sind Kupfer auf Stahl zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit (Elektrotechnik), nichtrostender Stahl auf Stahlzwecks Korrosionsschutz im chemische Apparatebau und für
CRA lined Pipes oder Reinaluminium auf Aluminiumlegierungen für einen verbesserten Korrosionsschutz in der Luft- und Raumfahrt.
Das Anwendungsspektrum reicht von Knopfzellen (Kupfer/RostfreierStahl/Nickel) und Lithium-Ionen-Batterien (Kupfer/Nickel) über Folien für Katalysatoren (Aluminium/rostfreier Stahl),
Fassadenelemente (Kupfer/Stahl) und Haushaltswaren (Kupfer/rostfreier Stahl) bis hin zu Bimetallen an
elektrischen Kontakten (Alu/Kupfer) oder sogenannten Übergangsstücken (Transition Joints) zur Vermeidung von galvanischer Korrosion im Schiffbau (Stahl/Aluminium).
Der Aufbau eines Plattierverbunds durch Pressschweißverbindungen findet unter hohem Druck und ausreichender Dehnung der Fügepartner bzw. deren Oberflächen im Walzspalt statt. Im Walzspalt müssen
die erforderlichen Bedingungen erzeugt werden, um einen vollflächigen und tragfähigen Verbund zu erhalten.[1]