Unionmelt-Verfahren


Ein von der der amerikanischen Union entwickeltes und vertriebenes Unterpulverschweißverfahren

Das Unionmelt-Schweißverfahren war ein von der der amerikanischen Union Carbide Corporation entwickeltes und vertriebenes Unterpulverschweißverfahren, das während des Zweiten Weltkries in amerikanischen Schiffswerften eingesetzt wurde.[1] 
   
Der Lichtbogen brannte dabei, für das Auge nicht sichtbar, unter einer Schicht körnigem Pulver zwischen einer abschmelzenden Drahtelektrode und dem Grundwerkstoff. Da die Drahtelektrode kontinuierlich zugeführt wurde, wurde sie früher auch „laufende Elektrode“ genannt.
   

Drahtspule einer Union-Schweißmaschine in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

Union-Schweißmaschine in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

© Arthur S. Siegel, Library of Congress

    


Schiene einer Union-Schweißmaschine in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

Schiene einer Union-Schweißmaschine in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

© Arthur S. Siegel, Library of Congress

   

Pulvertrichter einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

Pulvertrichter einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

© Arthur S. Siegel, Library of Congress

   


Geschichte

Das Unterpulverschweißen wurde in Amerika 1933 als „Unionmelt“ eingeführt. Anfangs wurde angenommen, dass es sich um ein Widerstandsschweißverfahren handelt, bei dem kein Lichtbogen brennt. Erst Tannheim erkannte auf Einzelbild-Röntgenaufnahmen, dass es sich um ein Lichtbogenschweißverfahren handelt.[2] 
    

In einem Bericht des US Surgeon General Office aus dem Jahr 1947 wird dokumentiert, dass ein Liberty-Schiff 60 Kilometer (37,5 Meilen) Schweißnähte benötigte.  Davon waren 80% (48 km, 30 Meilen) E-Hand-Schweißungen und 20% (12 km, 7,5 Meilen) Unionmelt-Schweißungen über, und 7,5 Meilen (20%).  Der Prozentsatz der E-Hand-Schweißer machte 80% aus, während Unionmelt-Schweißer mit 6,2% angegeben wurden.[3] 

    

Einrichten einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

Einrichten einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

© Arthur S. Siegel, Library of Congress

   

Einrichten einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

Einrichten einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

© Arthur S. Siegel, Library of Congress

   


Bedienung einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

Bedienung einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

© Arthur S. Siegel, Library of Congress

   

Bedienung einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

Bedienung einer Union-Schweißma­schi­ne in der Bethlehem-Fairfield-Schiffswerft, Baltimore, Maryland, 1943

© Arthur S. Siegel, Library of Congress

   


Um den Betrieb auf der Schiffswerft möglichst effektiv zu gestalten, waren die E-Hand-Schweißer angehalten, ihre Kabel unter dem schweren Union-Melt-Kabel zu verlegen.

    

Die Bleche müssen für das Unionmelt-Verfahren ordentlich vorbereitet werden. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Deckplatten so genau vorbereitet, dass keine Visitenkarte in die Spalt passte.  In der Nachkriegszeit waren größere Maßtoleranzen üblich, so dass sich das Unionmelt-Verfahren nicht mehr einsetzen ließ.[3] 

    

Schweißer: Verlegt Eure Kabel unter dem schweren Union-Melt-Kabel

Schweißer: Verlegt Eure Kabel unter dem schweren Union-Melt-Kabel

© Arthur S. Siegel, Library of Congress

   


Rechtsstreit

1949 kam es zu einem patentrechtlichen Rechtsstreit zwischen Graver Tank et al. und Linde Air Products Co., in dem die meisten Ansprüche von Linde als gerechtfertigt erklärt wurden. Da aber einige Ansprüche bezüglich der Flussmittel für ungültig erklärt wurden, verkaufte Linde das Flussmittel lizenzfrei aber zu etwas höheren Preisen als zuvor.

   

 

Patent

  • Lloyd Theodore Jones, Harry Edward Kennedy und Maynard Arthur Rotermund (Union Carbide Corp.): Electric Welding. US Patent Number 2,043,960.

Siehe auch

Quellennachweise

  1.  William M. Conn: Die Technische Physik der Lichtbogenschweissung einschließlich der Schweißmittel. Springer Verlag, 1959. S. 295.
       
  2. Stefan Brumm: Leistungssteigerung beim Lichtbogenschweißen durch Verwendung von Drahtelektroden größeren Durchmessers. Schriften aus der Ilmenauer Fertigungstechnik, Band 6. Universitätsverlag Ilmenau, 2018. S. 7-8.

  3. WA Technology: History of Submerged Arc Welding. 5 Seiten.
       
  4. U.S. Government Printing Office: Graver Tank et al und Linde Air Products Co., 28. Februar 1949. In: Decisions of the Commissioner of Patents and of the United States Courts in Patent and Trade-mark and Copyright Cases. 1950. S. 527-534. 
        

  5. Graver Tank Manufacturing Company v. Linde Air Products Company. Opinion of the Court by Robert H. Jackson.